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Sidi Okba-Moschee. KAIROUAN. 61. Route. 391

Vom Nordende des Platzes führt die breite Rue de la Grande
Mosquée zur Hauptmoschee.

Die *Sidi Okba-Moschee (Grande Mosquée; Pl. D 1, 2),
eine der ältesten Moscheen der Welt, nach der Kairwinmoschee
in Fes die bedeutendste der Berberei, hat bis zur Gegenwart nach
den Moscheen in Mekka und Medina und nach dem Felsendom in
Jerusalem (S. 500) als eines der größten Heiligtümer des Islams
gegolten. Von der Armseligkeit des ältesten Gebäudes, der Grün-
dung
Sidi Okba Ben Nâfi’s (671), gibt das Lehmmauerwerk des alten
Mihrâb (S. 394) eine gute Anschauung. Den ersten Neubau errichtete
seit 703 Hassan Ibn en-Nôman (S. 336), der Eroberer Karthagos,
wobei für den Grundriß, neben der Hallenform der ältesten ägyp-
tischen
Moscheen (Amru-Moschee, S. 482), anscheinend Damous el-
Karita
(S. 365) das Vorbild abgab, die Ruinen von Karthago, Sousse
und Sbeïtla (S. 388) bereits das Baumaterial lieferten. Von einem
zweiten Neubau des Statthalters Bichr Ibn Safnan (724) ist noch
das festungsartige Untergeschoß des Minaretts erhalten; eine aber-
malige
Erweiterung brachte der dritte Neubau, durch den Aglabi-
den
Sijadet Allah I. (821). Das mittlere Geschoß des Minaretts,
die Hofhallen, das Bâb el-Behou (S. 393) und die letzte Erweiterung
des Betsaals gehen auf den Aglabiden Ibrahim Ibn-Ahmed ( 875)
zurück, der zugleich die schöne Mihrâbkuppel errichtete, die Mihrâb-
wand
durch Bagdader Künstler ausschmücken ließ und die präch-
tige
Freitagskanzel stiftete. Die jetzige Maksura stammt aus der
Zeit des Ziriten Abû Teminn el-Muizz (S. 465). Dem Verfall der
Moschee seit dem Einbruch der Hilaliden scheinen erst Abd el-
Mûmen
und der Hafside El-Mostanser Billah (S. 347) Einhalt getan
zu haben, der 1284 fast sämtliche Außentore neu aufführen ließ.
In neuerer Zeit werden Herstellungsarbeiten durch Mohammed
Murad Bey
(S. 350) und durch Hussein Ali Ben Turki (S. 337)
erwähnt. Die abermalige Baufälligkeit der Moschee veranlaßte
1828-42 den Neubau der Außenmauer an der NW.- und NO.-Seite,
den Umbau des Minaretts, des Bâb el-Behou und der Hofhallen; um
1872 erfolgte die wenig glückliche Restauration des Mittelschiffs
und seiner beiden Nebenschiffe. Seit 1895 hat die französische
Regierung dem Querschiff und den Seitenportalen des Betsaals ihre
Fürsorge zugewandt.

Das gewaltige Gebäude bildet ein unregelmäßiges Rechteck von
124m Länge und ca. 71-75m Breite, bei 896qm Fläche. Die festungs-
artige
, jetzt ihres Zinnenkranzes beraubte Außenmauer, mit ihren
mächtigen Strebepfeilern, weist an den Langseiten je vier Tore auf,
die ihre bronzenen Türbeschläge und teilweise auch ihre Kuppeln
eingebüßt haben; über der SO.-Mauer erhebt sich die Kuppel der
Mihrâbkapelle, über der NW.-Mauer das Minarett.

Wir umwandern zunächst das ganze Gebäude. Von der Rue de
la Grande Mosquée führt r. eine kurze Gasse, an dem neuen